Proverbs for Paranoids, 3: If they can get you asking the wrong questions, they don’t have to worry about answers.

Im zwanzigsten Teil wird es haarig für Dicky.

»Ach, Horst, verschon mich mit deinen blöden Sprüchen. Mach dich lieber nützlich und geh runter in den ersten Stock. Dort stehen noch zwei Sechsertragerl.«
»Spinnst du, oder was? Wieso sollte ich?«
»Horst, mach, was Dicky sagt, sonst gibt’s Ärger. Ich hab’ Durst!« Nevada mischt sich, aus dem Wohnzimmer brüllend, in die Getränkeversorgung ein.
Horst verlässt widerspruchslos die Wohnung. Nur einmal, schon im Stiegenhaus, als er sich sicher ist, dass ihn niemand sieht, macht er mutig den Stinkefinger Richtung Nevada.
»Dicky, Dicky, Dicky. Lass dich umarmen!« Nevada schreitet mit ausgebreiteten Armen durch den Gang. Im Gegenlicht des sonnendurchfluteten Flures nimmt Dicky zunächst nur Silhouette wahr, und zwar jede Menge davon. Er spielt kurz mit dem Gedanken, den Elektroschocker zu ziehen, lässt es aber bleiben. »Eh sinnlos. Diesen Büffel würde jetzt nicht mal ›Mr. Cody himself‹ aufhalten können.«
Dicky fügt sich also seinem Schicksal, verharrt bei der Tür und sieht kreidebleich zu, wie sich die schwarze Kugel immer mehr vergrößert und sich langsam gegen die letzten Lichtstrahlen durchsetzt. Als würde sich ein riesiger, etwas deformierter Planet vor die Sonne schieben.
Und schon versinkt Dickys Gesicht in Nevadas weicher Brust. Dort, wo er noch vor Kurzem Julias schönen Busen spüren durfte, pressen sich nun Nevadas riesige Hände in seinen Rücken und fixieren ihn damit ausweglos an dessen Körper. Kurz löst Nevada die Umklammerung, allerdings nur um ihm herzhaft auf die Schulter und die Niere zu klopfen. Dicky beißt reflexartig in Nevadas Brust, woraufhin dieser ihn loslässt.
»Mensch, Dicky. Wie geht’s?«
Dicky spuckt zwei Härchen aus – Nevada weigert sich, wenn er daheim ist, seinen Oberkörper zu bekleiden, und zwar prinzipiell und immer – und hüstelt kurz.
»Spitze.«
Beide lächeln.